Die Lehrveranstaltungen des CAMPUS GEGENWART sind für alle Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, der Merz Akademie Stuttgart und jetzt auch der Universität Stuttgart geöffnet.

 

Das gesamte Vorlesungsverzeichnis als .pdf zum Download gibt es »hier.

 

»Hier findet ihr Information zur Anrechenbarkeit von Studienleistungen und »hier gibt’s den Modulbogen zum Download.

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LEHRVERANSTALTUNGEN AN DER HMDK STUTTGART

LEHRVERANTSTALTUNGEN AN DER STAATLICHEN AKADEMIE FÜR BILDENDE KÜNSTE STUTTGART

LEHRVERANSTALTUNGEN AN DER MERZ AKADEMIE

LEHRVERANSTALTUNGEN AN DER UNIVERSITÄT STUTTGART

Angebote des Careerservice

LEHRVERANSTALTUNGEN AN DER HMDK STUTTGART

 

 

Prof. Dr. Christian Grüny
Phänomenologie der Wahrnehmung

dienstags, 16-17:30 Uhr,

Willy-Brandt-Str. 8, Raum 307

Erste Sitzung: 15.10.
Anmeldung per Moodle oder per E-Mail

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Die Phänomenologie der Wahrnehmung ist das Hauptwerk des französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty. Merleau-Ponty bezieht sich dabei nicht nur auf die Phänomenologie Husserls und Heideggers und andere philosophische Ansätze, sondern auch auf die Psychologie und Gehirnforschung seiner Zeit, die er einer kritischen Lektüre unterzieht. Im Kern des Buches steht die Theorie des corps vivant, des menschlichen Leibs, der wir sind und von dem wir uns doch unterscheiden. Obwohl das Buch bereits 1945 erschienen ist, hat es nichts von seiner Überzeugungskraft eingebüßt.

Das Seminar wird sich der gemeinsamen Lektüre des Buchs widmen. Es steht in einer Studienausgabe zur Verfügung und ist bitte anzuschaffen.

 

Prof. Dr. Christian Grüny mit Andreas Lang
Posen (in) der Musik: Heroismus, Coolness etc.

mittwochs, 10-11:30 Uhr, Raum 8.04

Erste Sitzung: 16.10.

Anmeldung per Moodle oder per E-Mail

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In seinem Buch Über Pop-Musik beschreibt Diedrich Diederichsen die Pose als die Basiseinheit der Popmusik: eine sozial und individuell bedeutsame, ostentativ ausgestellte Einheit, die Musik und Erscheinungsbild zusammenhält und an die sich die Frage der Authentizität nicht wirklich adressieren lässt. Als sozial codierter Gestus geht sie nicht in traditionellen Vorstellungen von Expressivität auf, sondern bezieht Ausdruckselemente stets auf das Moment der kulturellen Inszenierung und damit auch auf gesellschaftliche Kontexte.

Wir wollen gemeinsam der Frage nachgehen, ob die Pose als Analyseinstrument auch auf die klassische und die Neue Musik angewandt werden kann. Einen naheliegenden Anknüpfungspunkt bietet die Pose des Heroischen, die einigen klassischen bzw. romantischen Werken bereits im Titel eingeschrieben ist.

Coolness als wirkmächtige Pose der Popmusik hingegen lässt sich mit klassischer Musik kaum assoziieren. Bezüglich der Neuen Musik stellt sich die Frage, ob sie den als veraltet und schädlich empfundenen Heroismus dauerhaft hinter sich gelassen hat und ob Coolness eine Pose ist, die sie einnehmen kann und möchte. Bei der Beschäftigung mit diesen Fragen werden sich Textlektüre und Analyse gegenseitig ergänzen.

 

Eigene Beispiele von Studierenden aus allen denkbaren Musikrichtungen sind sehr willkommen.

 

Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.

 

Prof. Dr. Christian Grüny
Zeichen über Zeichen:

Einführung in Semiotik und Sprachphilosophie

mittwochs, 14-15:30 Uhr, Raum 8.04
Erste Sitzung: 16.10.

Anmeldung per Moodle oder per E-Mail

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Was sind Zeichen? Wie verhält sich die Sprache zu anderen Zeichensystemen? Kann man ohne Zeichen denken? Was bedeutet lesen? Wie unterscheidet es sich vom Verstehen anderer Zeichen? Ist die Kunst ein Zeichensystem? Die Musik? – Auch wenn die große Zeit vorbei ist, in der die Semiotik sich zu einer Universalwissenschaft der Kultur aufzuschwingen schien, bleiben die Fragen nach Zeichen, Bedeutung und Verstehen zentral für ein Verständnis kultureller und künstlerischer Prozesse. Die Sprache spielt dabei natürlich eine besondere Rolle, steht aber nicht allein da.

 

Das Seminar wird sich Fragen wie diesen über eine Lektüre einschlägiger Texte zur Sprachphilosophie und zur Symboltheorie zuwenden.

 

Ein Reader mit der Seminarlektüre wird in der ersten Sitzung bereitgestellt.

 

Vorerfahrung in Performance/Tanz/Körperarbeit ist nicht notwendig. Wenn Du Dir nicht
sicher bist, ob das Lehrformat für Dich zugänglich ist, schreibe mir bi-e eine Email:
Kontinuierliche Teilnahme ist empfohlen und erwünscht. Bitte bringe Notizbuch und Stift mit und Kleidung, in der Du Dich gut bewegen kannst und wohlfühlst. Das Seminar wird angeboten in Kombination mit dem Seminar „Tuning in to movement“ (montags 9:00-10:30 Uhr), ihr könnt es aber auch einzeln belegen. Bitte melde Dich über Moodle oder per Email an.

Prof. Dr. Christian Grüny mit Prof. Britta Wirthmüller
Fluxus freilegen:

Performance, Archiv, Dokumentation, Wiederholung

donnerstags, 10:00-12:00 Uhr

Willy-Brandt-Str. 8, Raum 306
Erste Sitzung: 10.10.

Anmeldung per Moodle oder per E-Mail

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„PROMOTE A REVOLUTIONARY FLOOD AND TIDE IN ART. Promote living art, anti-art, promote NON ART REALITY to be fully grasped by all peoples, not only critics, dilettantes and professionals.”

George Maciunas, Fluxus Manifesto, 1963

 

Die Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre spielt in Musik, bildender Kunst und Performance eine eigenartige Rolle: Sie wird als wichtige historische Entwicklung wahrgenommen, ist aber zu unbekannt (und zu radikal?), als dass sie heute noch bleibende Spuren hinterlassen würde. Stuttgart ist hier insofern in einer glücklichen Situation, als das Archiv Sohm an der Staatsgalerie über einen umfangreichen und seltenen Bestand von Dokumenten zu Fluxus verfügt.

 

Das künstlerisch/theoretische Praxisseminar richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen. Es wird darum gehen, die Auseinandersetzung mit der Fluxus-Bewegung und ihrer Dokumentation im Archiv als Ausgangspunkt für die Entwicklung eigener künstlerischer Arbeiten zu nehmen. Nach einer historischen und kunstgeschichtlichen Einführung werden wir uns mit einzelnen Arbeiten und Künstler:innen dieser Bewegung intensiver befassen und dabei auch theoretische Fragen zu Score und Aufführung, zu Archiv und Wiederaufführung, zu Performance und Dokumentation erörtern. Dabei werden wir wesentlich den Bestand des Archiv Sohm nutzen.

 

Ziel ist es, diese Fragen sowohl theoretisch zu behandeln als auch praktisch aufzugreifen und kollaborativ oder solo künstlerisch auf sie zu reagieren. Fluxus mit seiner radikalen formalen Offenheit eignet sich dafür besonders gut als Ausgangspunkt.

 

Das Seminar wird auf Englisch oder Deutsch stattfinden, je nach Sprachkenntnis der Teilnehmer:innen. Es endet mit einer (Studio)-Präsentation der künstlerischen Arbeiten (genaue Informationen zu Zeit und Ort folgen). Eine Literaturliste wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Regelmäßige und kontinuierliche Teilnahme wird vorausgesetzt.

 

https://www.staatsgalerie.de/de/sammlung/themen/kunstarchive/archiv-sohm

 

Prof. Britta Wirthmüller
Tuning in to movement – Introduction to working artistically with movement
Einführung in die künstlerische Arbeit mit Bewegung

montags, 09:00-10:30 Uhr

Willy-Brandt-Str. 10, Raum 201 (kleines Haus, 1.OG)

Anmeldung per Moodle bzw. per E-Mail

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This is an introductory course for anyone who would like to work with their body and movement from an artistic perspective. We will take time to feel the body, focus on the individual senses and verbalise our perceptions. The seminar consists of guided exercises based on various body awareness techniques and artistic practices. The aim is to find out through, doing and sharing verbally, how we perceive our own body, how we move as a body (alone and with others) and to bring this into connection with artistic practice: be it to make us more aware of the body in our own practice or to consider the body as a starting point for artistic work in the first place.

 

Previous experience in movement/dance is not necessary. In case you are not sure, if this teaching format is accessible for you, please write me an email.

 

Continuous participation is recommended and encouraged. Please bring a notebook and pen and clothes in which you can move well and feel comfortable.

 

The seminar is offered in combination with the seminar “Tuning in to performance” (Mondays 10:45-12:15), but you can also take it separately.

 

Prof. Britta Wirthmüller
Tuning in to performance – A practical introduction to aspects performativity
Eine praktische Einführung in performative Aspekte

montags, 10:45-12:15 Uhr

Willy-Brandt-Str. 10, Raum 201 (kleines Haus, 1.OG)

Anmeldung per Moodle bzw. per E-Mail

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In this course we deal with choreographic principles and the basics of performance. Through guided exercises, we will try out common artistic methods of performance, such as working with scores, duration, textual practices, chance, serial work or practices of notation and indexing. We also deal with compositional strategies from choreography, the relationship between body and material or an expanded concept of material and various performance situations. The aim is to get into making and trying things out and to better understand where our interests lie in the field of performance.

Previous experience in performance/dance/bodywork is not necessary. In case you are not sure, if this teaching format is accessible for you, please write me an email.

 

Continuous participation is recommended and desired. Please bring a notebook and pen and clothes in which you can move well and feel comfortable.

 

The seminar is offered in combination with the seminar “Tuning in to movement” (Mondays 9:00-10:30 am), but you can also take it individually.

Prof. Britta Wirthmüller
Performance Sprechstunde

donnerstags, 13:00-14:00 Uhr

Willy-Brandt-Str. 8, Raum 302 (großes Haus, 3.OG)

This offer is aimed at all students who would like to discuss or develop their own performance projects or who have questions regarding performative aspects in the work they do.

 

Please register by email and write me briefly in advance what you would like to discuss:

 

Open to all students

Prof. Britta Wirthmüller
Performance Studio – Kolloquium des MA Performance

dienstags, 09:30-15:30 Uhr (zusätzlicher Einzelunterricht nach Bedarf und Absprache)

Willy-Brandt-Str. 8, Raum 306 (großes Haus, 3.OG)

für Studierende des MA „Theorie und Praxis experimenteller Performance”

Nach vorheriger Absprache ist das Performance Studio offen für Studierende aus anderen Studiengängen. Wenn Du nicht im MA „Theorie und Praxis experimenteller Performance“ studierst, aber dennoch teilnehmen möchtest, kontaktiere mich bitte bis 30.09.2024 per E-Mail:

 

Dies ist das künstlerische Kolloquium des MA-Studiengangs „Theorie und Praxis experimenteller Performance“. Wir kommen wöchentlich zusammen, um Eure Ideen, Skizzen, Showings und fertigen Arbeiten anzuschauen und zu diskutieren. Wir helfen einander bei Fragen, Problemen und Zweifeln, üben uns im Feedback geben & nehmen und praktizieren Feedbackemanzipation. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit Texten, künstlerischen Arbeiten, Modi des Arbeitens und Produzierens, Öffentlichkeit(en) und und und.

 

Teil des Kolloquiums ist der Besuch von Ausstellungen, Aufführungen und anderen Veranstaltungen, die wir im Laufe des Semesters planen. Teilweise werden diese Termine außerhalb der regulären Seminarzeiten liegen.

Christof M Löser
LABOR Aufführungspraxis Neue Musik

donnerstags, 10:00-12:00 Uhr, Raum 8.36, Hauptgebäude HMDK

spezifisch für MA Neue Musik, offen für alle Interessierten

Erste Sitzung: 10.10.2024

Allgemein: Spezifische (Interpretations-) Analysen, Aufführungspraxis mit verschiedenen (Parameter-) Schwerpunkten, Dirigieraspekte im Ensemble / vom Instrument und Instrumentenkunde, Notation, Interpretation, Stimme, Bewegung, Szenische Darstellung, Hören, Elektronik-/Medienpraxis, Ensemblekonzepte/-praxis/-orgaisation, Interpret*innen-Rollen, Brücke zum CAMPUS GEGENWART, Projektkkonzeption / -diskussion, Programmgestaltung etc.

 

Semesterschwerpunkte: Analyse & Interpretation, Hören, Stimme

Anmeldung bis 8.10. über eLearning/Moodle

quasi Seminar inkl. Übung

2 SWS; 3 LP; kontinuierliche Semestermitarbeit führt zur Bestätigung erfolgreicher Teilnahme

 

maximal ca. 10 Teilnehmer*innen

Prof. Mart*in Schüttler
Musik und Politik

dienstags, 11:00-13:00 Uhr

Raum 08.05, Hauptgebäude HMDK

Erste Sitzung: 08.10.

Anmeldung bis zum 08.10.2024 unter

Musik und Politik gehen schon seit Jahrhunderten immer wieder unterschiedliche Verbindungen ein. Aber erst im 20. Jahrhundert entwickelte sich in Europa eine Musik, die sich explizit als politisch begriff und auf konkrete Veränderungen gesellschaftlicher Realitäten abzielte. Komponisten wie Hanns Eisler oder Kurt Weill verwendeten dafür nicht nur die populäre Musik ihrer Zeit, sondern auch kritische Texte von Brecht, Tucholsky oder Majakowski.

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelten sich unterschiedliche Konzepte politischer Musik weiter. Im Bereich der notierten Musik, aber auch in unterschiedlichen Formen populärer Musik rückten politische Themen besonders in den 60er und 70er Jahre immer stärker in den Vordergrund. In einer stark politisierten Gegenwart hat die Verbindung aus Musik und Politik erneut andere Formen angenommen. Sei es in Aktivismus, Performance oder Medienkunst, in Debatten um Klimawandel, Urheberrecht, Postkolonialismus und Diversität – das Politische ist auch in der Musik aktueller denn je.

 

Ausgehend von Themen unserer Gegenwart untersucht das Seminar „Musik und Politik“ Möglichkeiten, Fragen und Kritik musikalisch-politischer Konzepte, ordnet sie historisch ein und versucht eine Annäherung an das Problemfeld mithilfe eigener künstlerischer Versuche.

Prof. Mart*in Schüttler
Kolloquium Komposition

montags, 18:00-2000 Uhr

Raum 08.28, Hauptgebäude HMDK

Erste Sitzung: 14.10.

Anmeldung bis zum 14.10.2024 unter

Präsentation, Analyse und Diskussion aktueller musikalisch/künstlerischer Positionen. Offen für Interessierte aller Studiengänge der HMDK und kooperierender Institutionen.

Prof. Dr. Andreas Meyer
Exotismus und kulturelle Aneignung in der Musik

donnerstags, 16:00-18:00 Uhr (c.t.), Raum 8.28, Hauptgebäude HMDK

Erste Sitzung: 17.10.2024

Anmeldung im e-learning oder in der 1. Sitzung

Der musikalische Exotismus startet im 18. und 19. Jahrhundert als pittoreske Inszenierung des Fremden – z.B. in der „Türkenoper“ bei Mozart und anderen oder als schwelgerische Idee vom „Orient“ im französischen Orchestergesang. Er schafft einen illusionären Raum für Erfahrungen, die es in Europa nicht gab: fabelhaften Luxus, raffinierte Sinnlichkeit, äußerste Grausamkeit … In der Neuen Musik des 20. Jahrhunderts geraten die Grenzen von Eigenem und Fremden in Bewegung – Komponisten lassen sich selbst befremden, wollen bewusst Stereotype überwinden
oder suchen nach „dritten Räumen“ der Begegnung. Im Jazz oder im Rhythm&Blues ist die Aushandlung zwischen „weißen“ und „schwarzen“ Anteilen konstitutiv. Mittlerweile steht potentiell dieser ganze Bereich unter dem Stichwort „kultureller Aneignung“ in der Kritik – bis hin zum Aufregerthema in den Feuilletons und sozialen Medien (man denke an die Debatten um „mexikanischen“ Volkstanz bei der Bundesgartenschau und Reggae mit oder ohne Dreadlocks).

 

Im Seminar lesen wir Ausschnitte aus theoretischen und feuilletonistischen Positionierungen und beleuchten exemplarische Fälle – z.B. Werke und Werkausschnitte von Mozart, Saint-Saëens, Ravel, Delage, Bartók, Boulez, Pagh-Paan, Bhagwati … Mögliche Themen aus dem populären Bereich sind die Anfänge des Blues, des Rock´n´Roll, des HipHop oder auch aktuelle Fallbeispiele je nach Interessen und Vorkenntnissen.

Augustin Lipp
Performance Praxis für Instrumentalist:innen

dienstags, 11:30-13:00 Uhr, Raum 4.22, Hauptgebäude HMDK

Gruppenunterricht alle 2 Wochen, Einzelunterricht nach Besprechung

Erste Sitzung: 08.10.2024

Anmeldung per E-Mail bis zum 15.09.24 unter

Das Ziel ist die Entwicklung und Stärkung einer gesunden, authentischen und professionellen Beziehung zur Bühne. Die Methodik der Praxis umfasst drei Schwerpunkte: Körperarbeit, mentale Arbeit und Reflexionen über die Gestaltung der Performance.

 

Zu Beginn des Semesters sind die Studierenden gebeten, ein Projekt, ein Ziel oder einen konkreten Aspekt zu nennen, an dem sie in diesem Semester arbeiten möchten

 

Alle TeilnehmerInnen nehmen an allen drei Schwerpunkten teil, sowohl in den Gruppenkursen als auch im Einzelunterricht. Diese Praxis basiert jedoch auf einer persönlichen Begleitung jedes einzelnen Studierenden: zu Beginn des Semesters werden die Studierenden gebeten, ein Projekt, ein Ziel oder einen konkreten Aspekt zu nennen, an dem sie in diesem Semester arbeiten möchten. Gemeinsam mit dem Lehrenden werden lang- mitte- und kurzfristige Ziele festgelegt, um diesen Lernprozess zu begleiten. Die Festlegung dieser Profile ist erforderlich, um eine konkrete Orientierung in einem breiten Feld wie der Performance im Instrumentalbereich innerhalb eines begrenzten zeitlichen Rahmens zu ermöglichen. Der Hauptbeitrag des Gruppenunterrichts zum Einzelunterricht besteht darin, den Studierenden die Perspektive auf übergreifende Aspekte außerhalb ihres persönlichen Projekts zu eröffnen. Die Gruppenstunden bestehen aus Gruppenübungen, theoretischen Vorträgen, Video- und Audioanalysen sowie Gruppendiskussionen. Die Gruppenstunden schließen mit der Präsentation eines oder zweier Studierender über die Entwicklung ihrer persönlichen Ziele in einer Performance-Dynamik ab.

Prof. Dr. Karolin Schmitt-Weidmann
Was ist Kunst? Sichtweisen und Wahrnehmungen eines undefinierbaren Begriffs
(aus künstlerisch-pädagogischer Perspektive)

donnerstags, 10:30-12:00 Uhr

Willy-Brandt-Straße 10, 1. OG und Raum 8.35, Hauptgebäude HMDK

Erste Sitzung: 10.10.2024

Anmeldung per Moodle

Das Nachdenken über die Frage, was Kunst ist bzw. wie sie sich definieren lässt, ist wahrscheinlich so alt wie das menschliche Denken selbst und wird von unzähligen Faktoren geprägt, zu denen verschiedene Kulturkreise als auch subjektive Neigungen und individuelle Sozialisation zählen. Seit jeher beschäftigen sich Philosophen, Kunsttheoretiker, Künstler und Pädagogen mit Definitionsversuchen und befeuern einen anhaltenden Diskurs, welcher wohl niemals zu einem endgültigen und allumfassenden Ergebnis gelangen kann, da stetige Entwicklungen im Kunstbereich auch immer neue Definitionsansätze herausfordern. Auf der Grundlage der vielfältigen Möglichkeiten der Bestimmung und Wahrnehmung von Kunst widmet sich dieses Seminar Perspektiven auf „das Künstlerische“ in künstlerisch-pädagogischer Praxis.

Lehrveranstaltungen Figurentheater & Schauspiel

Im Rahmen des CAMPUS GEGENWART sind Unterrichte des Studiengangs Figurentheater nach individueller Absprache mit den jeweiligen Lehrenden gegebenenfalls zugänglich.

 

Bei Interesse bitte selbstständig Kontakt mit den zuständigen Lehrenden aufnehmen.

LEHRVERANSTALTUNGEN AN DER STAATLICHEN AKADEMIE FÜR BILDENDE KÜNSTE STUTTGART

Adresse 1: Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart
Adresse 2:  Mozartstraße 51, 70180 Stuttgart
(Achtung, die ABK hat andere Semesterzeiten als die HMDK)

Discoteca Flaming Star (Prof. Cristina Gómez Barrio, Prof. Wolfgang Mayer)
Sound and Body (Künstlerische Praxis – Aktiv und Passiv)

montags, 14:00-16:30 Uhr (Treffen sind regelmäßig, aber nicht wöchentlich.)

Heusteigtheater, Heusteigstraße 45

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung bis zum 28.10.2024 unter

A-Seite: Intense Sound Sessions

-> Scott Walker Achille Mbembe Kiki & Herb Anne Carson Etta James Greil Marcus Amy Whinehouse Matana Roberts Gil Scott Heron PJ Harvey …

Verqueere Vorlesung bzw. Vorhörung: Wir treffen uns, um komplette Musikalben laut von der PA des Theaters zu hören, auf Matten am Boden liegend. Im Anschluss gibt es eine Lesung aus Texten, welche womöglich ein begleitendes oder auch unpassendes Verhältnis zu der Musik haben.

Zu jeder Sitzung werden externe Gäste geladen, welche mit einem Musikstück das Gehörte kommentieren und damit den Dialog ausdehnen. Im Anschluss informelle Gespräche und auf Anfrage Arbeitsbesprechungen.

Zu spät kommen und zu früh gehen ist unwillkommen.

 

B-Seite: Plötzlich eine Asymmetrie – Schreiben und Sprechen in Bewegung

-> Liebe Student*innen, in „Plötzlich eine Asymmetrie“ werden Improvisationstechniken der Bewegung des Körpers in Verbindung mit Sprache geübt. Die Bewegungen des Körpers erzeugen gesprochene und geschriebene Texte; sowie gleichzeitig die Sprache Bewegungen erzeugt. Die Übungen basieren auf „Logomotion Techniken“ der Tänzerin Simone Forti, erweitert durch meine eigenen Improvisationserfahrungen im Bereich der Performance. Auf der Basis der Logomotion kann man die Verbindung zwischen Sprache und Körper, sowie die Verkörperung von Sprache als künstlerischer Vorgang und Denkprozess artikulieren. Scharfe Beobachtung und diskursives Verständnis von Sprache und Körper prägen die Übungen und den Austausch zwischen den Teilnehmer*innen. Bitte bequeme Kleidung und Schreibmaterialen mitbringen.

 

Crispi Turlingten: “Art is an integral part of my daily Yoga. That definitely helps me approach all aspects of cooking from a place of mindfulness and clarity, through the mess that usually accompanies this practice – perform and stink”.

Prof. Cristina Gómez Barrio, Prof. Wolfgang Mayer,
Prof. in Vert. Dr. des. Agnieska Roguski
In (Dis-)Order – Archiving as performative practice

07.10., (online); 14.10., 16:00-18:30 Uhr
15.10., 10:00-13:00, 14:00-15:30 Uhr; 16.10., 10:00-13:00, 14:00-15:30 Uhr
04.12., 10:00-13:00, 14:00-15:30 Uhr; 11.12., 10:00-13:00, 14:00-15:30 Uhr

Mozartstraße 51

Anmeldung bis zum 22.09.2024 unter

Archive sind allgegenwärtig: Sie sammeln, bewahren und ordnen Geschichte, Wissen und Dinge. Trotz ihrer Objektivierungsbestreben sind sie Maßstäben unterworfen, die nicht nur ordnen, sondern selbst Formen von Macht untergeordnet sind. Als solche Orte der Wissensproduktion werden Archive gleichermaßen untersucht, kritisiert sowie künstlerisch erforscht und unterlaufen. Besonders die Flüchtigkeit von Archiven steht dabei immer wieder im Vordergrund. Wie gehen Archive mit Ephemera um? Wie kann Performancekunst gesammelt werden – und wie kann sie selbst als Strategie des Sammelns und Ordnens betrachtet werden? Welche Gegenentwürfe zu hegemonial geprägten Archivkonzepten gibt es – und welche Geschichten werden mit ihnen erzählt?

 

In (Dis-)Order untersucht entlang Praktiken des Sammelns verschiedene Dimensionen des Archiv-Begriffs. Strategien der Repräsentation und Kontextualisierung stehen dabei im Zusammenhang mit sogenannten Counterarchives oder Disobedient Archives, die ihre Performativität und Abweichung zur Schau stellen – und damit alternative Formen des Ordnens, Sammelns und Geschichtenerzählens vorschlagen. Besuche in anderen Institutionen und/oder Gespräche mit Künstler*innen sind geplant.

 

Es wird hauptsächlich auf Englisch stattfinden, Beiträge auf Deutsch sind jedoch auch möglich, je nach den Vorlieben der Teilnehmenden. Ein digitaler Reader wird Ende September bereitgestellt. Voraussetzungen für die Teilnahme sind die Lektüre aller Texte, die kontinuierliche Teilnahme und Mitarbeit an den Sitzungen, kurze Präsentationen (10 Minuten) von jeweils einem Text und die Präsentation eines künstlerischen Beispiels.

Discoteca Flaming Star (Prof. Cristina Gómez Barrio, Prof. Wolfgang Mayer)
Performance Sprechstunde

montags, 10:00-12:00 Uhr (alternierend, check mfa_ktpp on instagram)

Neubau 1, Raum 124

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Diese Sprechstunde ist offen für alle Studierenden der ABK, welche Austausch im Bereich Performance suchen, um sie in ihre Arbeit zu integrieren, oder nicht, oder allgemein Fragen zu Begriffen der Performance haben, etc…

 

If it does not make you nervous, it is not worth doing it.

(Dr. Discoteca is the founder of Stuttgarts 1st Vaginal Crème Davis Fanclub)

LBA NAF (Nana Hülsewig und Fender Schrade)
Körper und Öffentlichkeit

Blockveranstaltung, 24.-27.10., 10:00-18:00

Heusteigtheater, Heusteigstraße 45

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung bis spätestens 1 Woche vor Kursbeginn unter

Im Fokus des Workshops steht das Erproben von Situationen im Alltagsgeschehen, im öffentlichen Raum und beim Entwickeln eigener Arbeiten.

Der Workshop beschäftigt sich mit dem Befragen der unmittelbaren künstlerischen und performativen Praxis. Wie lassen sich unsere vielfältigen Körper in ihrer Besonderheit aushalten. Der Körper, in dem wir ständig wohnen, ist hier Ausgangspunkt, um in Resonanz mit uns selbst und anderen zu kommen. Was erzählen unsere Körper, ohne dass es uns bewusst ist? Im Spiegel der anderen Kursteilnehmer*innen können wir das reflektieren. Um das zu erproben, brauchen wir gegenseitiges Vertrauen und Verbindlichkeit, wir brauchen künstlerische Freiräume, Räume ohne Zurückweisung und ohne Rechtfertigung.

 

Der Kurs baut auf einer gemeinsamen täglichen Körperarbeit auf und vertieft sich Tag für Tag. Es ist möglich ihn einmalig zu besuchen oder ihn fortlaufend über 2 Jahre zu vertiefen. In jedem Kurs bieten wir ein anderes Thema und einen anderen körperlichen und inhaltlichen Schwerpunkt an.

NAF bieten im Zeitraum des Blockseminars Beratungstermine an, die auch unabhängig zum Workshop genutzt werden können, um die eigenen Arbeiten zu besprechen.

Prof. Dr. Michael Lüthy, Dr. Katharina Neuburger
Surrealismus und Skulptur

Donnerstags, 10:00-13:00, 14-tägiger Rhythmus, Einführung: 17.10.2024

Seminarsitzungen:
31.10.2024, 14.11.2024, 28.11.2024, 12.12.2024, 09.01.2025, 23.01.2025, 06.02.2025

Ort wird bekanntgegeben, via ABK-Portal

Anmeldung unter

Ausgehend von Künstler*innen im Paris der 1920er-Jahre, die mithilfe neuer bildnerischer und theoretischer Mittel buchstäblich „über den Realismus“ hinausgehen wollten, streuten sich die Kernanliegen der Bewegung weit über Europa hinaus. „Le Monde au temps des surrealistes“ – wie eine berühmte „Weltkarte des Surrealismus“ aus dem Jahr 1929 heißt – umspannte die ganze Welt. Während Malerei, Zeichnungen und Collagen jener Künstler*innen, die sich der Bewegung anschlossen, oder an sie anlehnten, hervorragend bearbeitet sind, gibt es zur Plastik und Skulptur des Surrealismus noch viel zu entdecken. Das Seminar widmet sich den Gründungsjahren der Bewegung in den 1920er-Jahren bis zu ihren Ausläufern in den 1960er-Jahren. Der Fokus liegt auf der dialogischen Auseinandersetzung zentraler bildhauerischer Werke (wie z.B. von Eileen Agar, Jean Arp, André Breton, Augustín Cárdenas, William Copley, Joseph Cornell, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Max Ernst, Alberto Giacometti, Yamamoto Kansuke, Friedrich Kiesler, Dora Maar, Sonja Ferlov Mancoba, Joyce Mansour, Maria Martins, Meret Oppenheim, Mimi Parent, Man Ray) und wesentlicher theoretischer Grundlagen sowie Manifeste und Texte der Künstler*innen selbst.

LBA Yon Natalie Mik
Dance and Resistance

Blockveranstaltung,
1.Block: 09.-10.11.2024
2.Block: 28.-30.01.2025

Heusteigtheater, Heusteigstraße 45

Anmeldung bis spätestens 1 Woche vor Kursbeginn unter

In this two-day workshop, multidisciplinary artist and dancer Yon Natalie Mik will guide students through the process of choreographing the project Studies on Squats, which explores ideas of witchcraft and crip knowledge through the lens of a single bodily posture: the ‘Asian Squat.’ Participants gain insight into the artist’s choreographic process by looking at the research tools and the cultivation of a practice that explores ideas of healing and resistance through dance. Students will have the opportunity to test out the research tools themselves to sensitize their interaction with their own bodies and to learn how to work with choreography.

 

This workshop is open to anyone interested in learning how to incorporate movement into their work, whether through dance, choreographing situations, or using performance to publicly display resistance. Attendance in both sessions is required as they build upon each other. Willingness to perform in a few movement exercises that others are allowed to see. Regular clothing is suitable for the exercises. You do not need to have a personal project to join the workshop.

LBA Paula Kohlmann
Schreiben über/für/als die künstlerische Praxis

donnerstags, 13:30 – 16:30 Uhr

Mozartstraße 51

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung bis zum 07.10. unter

Poetisches Schreiben kann bedeuten, sich auf die Suche nach Übersetzungen zu machen, um fragile Zustände, Träume, (Körper-) Erinnerungen und subjektive Erfahrung greifbar zu machen. Für ein Selbst, für ein Gegenüber. Es kann heißen, sich nach einem reflektierten Umgang mit Realitäten (zukünftigen, vergangenen, aktuellen, digitalen) zu sehnen und eine Form dafür zu finden. Es kann heißen, Sich zu verorten in einer Welt, in den Dialog zu treten mit pluralen und vielfältigen Zuständen und Umgebungen: mit (möglichen) Leser*innen, einem (imaginären) Publikum. In Beziehung zu gehen mit der eigenen Subjektivität, diese zu imaginieren, zu formen oder aufzulösen.

 

In der wöchentlichen Werkstatt teilen wir Praktiken des Schreibens, Lesens und Zuhörens und kommen in den Dialog. Wir streifen dabei verschiedene Erzähltechniken- und Formen – immer in Bezug auf die eigene künstlerische Praxis. Die Teilnehmenden stellen auch eigene Texte vor.

LBA Hanno Schupp, Werkstattlehrer Siggi Kalnbach
KTTP – Techniken des Theaters und der Performance

Der Kurs findet am 4.11 , 11.11, 18.11. und am 25.11.24 statt. Beginn ist immer 10 Uhr.
Danach besteht die Möglichkeit projektbezogen zu arbeiten.

Heusteigtheater, Heusteigstraße 45

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung bis zum 25.10. unter

Bühne, Licht und Lichttechnik in der Performance (innerhalb und außerhalb des Theaterraumes), sowie eine Einführung in die Licht- und Bühnentechnik des Theaters.

Erforscht wird das Licht als unterstützendes Moment (Beleuchtung) und auch als eigenständige Kunstform (Lichtobjekt, Lichtinstallation). Relevant sind Untersuchungen am Bild im theatralischen, fotografischen, sowie im filmischen Kontext bezüglich des Lichts und dessen Wirkung. Im Wintersemester dient das Theater in der Heusteigstraße als Experimentierfeld. Neben den technischen Grundlagen wird die dramaturgische und ästhetische Wirkung von Licht vermittelt.

Oliver Frick
sonic art – sculpting sound – interactive structures

donnerstags, 11:00-13:00 Uhr (+Einzeltermine für Projektentwicklung)

Mozartstraße 51

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung bis zum 10.10. unter

Schall ist ein wesentlicher Teil unserer Welt. Abseits der musikalischen Organisation von Tönen nach Regeln der Harmonielehre bietet Klang eine wertvolle Ressource als Material zur künstlerischen Gestaltung. Schwerpunkte des Seminars bilden eine vertiefende Auseinandersetzung mit kreativer Klanggestaltung, dramaturgischen Strategien, nichtlinearen Techniken und interaktiven Werkzeugen sowie die Auseinandersetzung mit Werken anderer zur Gewinnung eigener künstlerischer Perspektiven und Arbeitsansätzen zur Gestaltung von Dramaturgien und Klangstrukturen. Integraler Bestandteil des Seminars ist die kontinuierliche selbständige praktische Arbeit der Studierenden, die über das Semester hinweg eigene Projekte erarbeiten, die zu Beginn des nächsten Semesters präsentiert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Projekte der Studierenden unabhängig vom gemeinsamen Seminar in Einzelbesprechungen zu entwickeln.

LBA Ulrike Goetz
Stimmlabor

freitags, 10:00-13:00 Uhr

Beginn am 18.10., Koordination weiterer Termine nach Absprache

Heusteigtheater, Heusteigstraße 45

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung bis zum 11.10. unter

Beschäftigung mit den kommunikativen und ästhetischen Wirkungsweisen der Sprache.

Stimmphysiologische Zusammenhänge der Grundfunktionen des Sprechens übend erfahren. Experimentieren mit Stimme und Sprache.

Eigene und fremde Texte sprechend interpretieren und zu Gehör bringen.

Studierende mit besonderem Interesse an Aktionen mit Stimme / Sprache / Text können außerdem eine individuelle Betreuung auch semesterübergreifend in Anspruch nehmen.

LBA Chris Schaal, LBA Sabrina Schray
Bewegtbild-Gestaltung

mittwochs, 13:00-16:00 Uhr, 14-tägig

Auftakt am 23.10., 3-tägiges-Blockseminar: Termin wird noch bekanntgegeben

Mozartstraße 51

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Film ist heute ein grenzüberschreitendes und plattformübergreifendes Multiformat, das als eigentlich zeitbasiertes Medium zunehmend den Raum erobert und damit auch neue Formen filmischen Gestaltens und Erzählens ermöglicht

Das Seminar beschäftigt sich in zwei Vertiefungen mit filmischen Methoden, um diese für die eigenen performativen Ansätze bei der Übertragung in das Medium Bewegt-Bild fruchtbar zu machen.

Die Studierenden können für ihre eigenen Arbeiten und deren filmische Aspekte eine individuelle Betreuung über das Semester hinweg in Anspruch nehmen.

 

Teilnahmebedingungen:

Im Seminar werden wir filmen: Andere, uns selbst und gegenseitig.

Dafür braucht es Vertrauen. Die regelmäßige Teilnahme und die Bereitschaft mit dem Körper und den Körpern der anderen filmisch umzugehen ist deshalb erwünscht. Ein Rahmen, der die einvernehmlichen Bedingungen für den filmischen Umgang mit unseren Körpern stellt, wird zu Beginn festgelegt.

 

Prof. Dr. Michael Lüthy
Kunstgeschichte der Singularitäten

donnerstags, 14:30-17:00, 14-tägiger Rhythmus

Erster Termin & Referatvergabe: 17.10.

Staatsgalerie Stuttgart

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Das Seminar findet ausschließlich vor Originalen in der Staatsgalerie Stuttgart statt.

Angesichts der immer leichteren elektronischen Verfügbarkeit von Reproduktionen gewinnt die Auseinandersetzung mit dem Original einen neuen Stellenwert. Vor dem Kunstwerk lösen sich die analytischen Aufteilungen eines Kunstwerks in Inhalts-, Form- und Materialaspekte auf, diese zeigen sich in ihrer Wechselwirkung und Durchdringung. Zugleich machen sich weitere Aspekte geltend, die sich der Reproduzierbarkeit fast gänzlich entziehen: diejenigen des Formats und des Verhältnisses zum Raum.

Im Seminar werden wir historisch sowie zwischen den Gattungen springen, um das Spannungsverhältnis zwischen der ‚einen Kunst‘ und der Vielfalt der singulären Werke mitzuverhandeln.

Mila Kostović
Frauen-Zimmer // Haus-Frau:
Räumliche Manifestationen des Sexismus im 19. und 20. Jahrhundert

montags, 14:00.-15:30 Uhr

ABK Stuttgart Neubau 1, Raum 3.10

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Erste Sitzung: 21.10.

Anmeldung unter

Bei der Werkbundausstellung 1914 wurde das von Designerinnen und Architektinnen entworfene und eingerichtete Haus der Frau kritisiert, da es scheinbar „nichts bei[trägt], weil es keinen Charakter hat, oder vielmehr einen falschen Charakter vorgibt. Diese Sachlichkeit ist nur eine Sachlichkeit, die dem Geist der Frau widerspricht.“ Dies ist eins von vielen Beispielen, das Frauen einen scheinbar ornamentalen, dekorativ kitschigen, sexuellen und übermäßig emotionalen Geschmack zuschreibt, welches man(n) in Gegensatz zu Rationalität und dem Fortschrittsgedanken moderner Bewegungen stellt.

In diesem Seminar wird untersucht, wie Räume im 19. und 20. Jahrhundert explizit für Frauen gestaltet wurden und was dies über die Wahrnehmung und Rolle der Frau in verschiedenen Kontexten aussagt. Aus welcher, teils voyeuristischen, Perspektive wurden Räume für Frauen entworfen? Wie wird durch die räumliche Gestaltung ersichtlich, dass Frauen als sexualisierter Körper, dienende Hausfrau und Mutter, unverständig für Bildung, Unternehmer*innentum, Politik oder künstlerische Entfaltung, hysterisch und unmündig betrachtet wurden? Welche sexistischen Konnotationen können Schlafzimmer, Küchen, Boudoirs, Räume für Sexarbeit, Krankenhäuser, Abtreibungskliniken oder Frauenhäuser hervorrufen?

Untersucht werden folglich Gebäude und Räume, die einerseits die Freiheiten der Frauen in der Gesellschaft eingrenzen und andererseits den Mangel an Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Bedürfnissen von Frauen beweisen. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Raum oftmals eine konstruierte Benachteiligung verstärkt. Ziel des Seminars ist es, den schmalen Grat zwischen Freiheit und Isolation, zwischen schützendem und unterdrückendem Raum wahrzunehmen und kritisch zu hinterfragen, wie Architektur bis heute in der Benachteiligung, Ausnutzung, Politisierung und Objektifizierung des weiblichen Körpers und der Degradierung des Intellekts von Frauen mitwirkt.

VERANSTALTUNGEN AN DER UNIVERSITÄT STUTTGART

 

 

 

 

Prof. Dr. Jörg Löschke
Positionen der Moralphilosophie von der Antike Vorlesung bis zur Gegenwart

dienstags, 11:30-13:00 Uhr

Breitscheidstr. 2a, M 2.02

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Die Vorlesung bietet einen Überblick über zentrale Positionen der Moralphilosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Behandelt werden u.a. Platon, Aristoteles, die Stoa, Kant, Mill, Nietzsche sowie die analytische Moralphilosophie der Gegenwart. Ein (jedoch nicht ausschließlicher) Fokus wird dabei auf dem Begriff des Guten liegen.

Vorkenntnisse sind nicht nötig; es werden begleitende Tutorien und ein thematisch paralleler Lektürekurs angeboten.

Konstanty Kuzma, Juan Pablo Meza Artmann
Positionen der Moralphilosophie von der Antike Vorlesung bis zur Gegenwart

mittwochs, 19:15-21:45 Uhr

Keplerstraße 11, M 11.32

Erste Sitzung: 23.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Das Filmemachen als künstlerische Ausdrucksform zeichnet sich gegenüber anderen Künsten dadurch aus, dass dessen Materie raumzeitliche Ausschnitte aus der bezugsunabhängigen Realität sind. Die Kamera fängt dasjenige ein, das sich ihr über einen gewissen Zeitabschnitt darbietet. Was die Kamera einfängt, steht aber nicht in einem beliebigen Verhältnis zu den Ideen Filmemachender: Die Materie determiniert nicht das filmische Endprodukt. Denn einerseits bestimmen die Ideen Filmemachender, mit welcher Materie sich ein Film befasst. Andererseits bestimmen sie, wie sie sich mit ihrer Materie befassen – die Idee wird mit der Realität konfrontiert und wird dadurch formgebend.

In der PhilosoFilms-Reihe im Wintersemester 2024/2025 versuchen wir uns der Frage anzunähern, wie sich das Kino und das Filmemachen als seine Tätigkeit zu der filmunabhängigen Realität verhalten. In den einführenden Sitzungen sichten wir Éric Rohmers Louis Lumière, Roberto Rossellinis India: Matri Bhumi, und Abbas Kiarostamis Close-Up, die vordergründig zum Nachdenken über das Verhältnis des Filmemachens zur Realität einladen. Die übrigen Sitzungen widmen sich Filmen, welche grob dem klassischen Produktionsmodell zugeschrieben werden können und sich auf unterschiedliche Weise mit dem wechselseitigen Verhältnis zwischen Individuum und dessen Umfeld befassen.

 

Die Sitzungen beginnen jeweils mit einer kurzen Einführung, woran sich Screening und Diskussion anschließen. Während der Diskussion besteht die Möglichkeit, ausgewählte Filmsequenzen erneut auf der Leinwand aufzurufen.

Die Filmreihe soll ein verkürztes Verständnis des Kinos als einfaches Transportmittel von Thesen oder als Projektionsfläche für Theoriebildung überwinden, und es durch einen Umgang mit Filmen als für-sich-stehenden Bezugsobjekten in der aktiven Auseinandersetzung mit der Realität ersetzen.

 

Die Liste der Filme findet sich zeitnah auf der Homepage des Instituts.

Dr. Florian Ganzinger
Einführung in die Geschichte der Philosophie

dienstags, 15:45-17:15 Uhr

Breitscheidstr. 2a, M 2.00

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Die Vorlesung führt auf geschichtlichem Weg in die Philosophie ein. Wie gezeigt werden soll, ist ein solcher Weg kein Umweg. Die Geschichte der Philosophie zu überspringen, um sich direkt der Philosophie »selbst« zuzuwenden, hieße bloß, philosophische Irrtümer von Vorgestern zu wiederholen, ohne es zu bemerken. Dabei besteht ein besonders grundlegender Irrtum darin, philosophische Fragestellungen und Methoden nicht hinreichend klar von denen anderer Wissenschaften zu unterscheiden.

Dass Philosophie wesentlich geschichtlich ist, heißt nicht, dass es in ihr keinen Fortschritt geben könnte. Der Frage, worin solcher Fortschritt bestehen könnte, gehen wir in der Vorlesung anhand des Unterschieds von Metaphysik und Physik nach. Dabei orientieren wir uns an drei Denkern: Aristoteles, Thomas von Aquin und Kant. Die Leitfrage ist dabei, wie diese Denker das Verhältnis der philosophischen Erkenntnis des „Seins“ (Metaphysik) und der Erkenntnis der „Natur“ (Physik) fassen. Auf diese Weise soll ein Verständnis der Eigenart der Philosophie, ihres Verhältnisses zu anderen Wissenschaften und ihres Beitrags zu einem tragfähigen Naturverhältnis des Menschen gewonnen werden.

Begleitend zur Vorlesung findet ein Tutorium statt, in dem Auszüge aus in der Vorlesung behandelten Texten gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Die Termine dafür werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Jun.-Prof. Dr. David Wörner
Einführung in die Theoretische Philosophie

mittwochs, 11:30-13:00 Uhr

Azenbergstraße 18, M 18.11

Erste Sitzung: 16.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Diese Veranstaltung richtet sich an Studienanfänger*innen und soll grundlegende Kenntnisse zentraler Problemstellungen, Argumentationslinien und Positionen der theoretischen Philosophie vermitteln. Wir werden diese Themen auch auf der Grundlage von Beispielstexten erörtern, deren ausgiebige Lektüre im Verlauf des Semesters verlangt und vorausgesetzt wird. Wir konzentrieren uns dabei auf die Gebiete der Erkenntnistheorie, der Metaphysik und der Sprachphilosophie und werden sowohl historische als auch zeitgenössische Texte behandeln.

 

Die Termine der begleitenden Tutorien werden in er ersten Sitzung bekannt gegeben.

Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr
KI in Wissenschaft und Bildung

donnerstags, 09:45-11:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.11

Erste Sitzung: 17.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

KI-Tools wie ChatGPT und Co. sind längst allgegenwärtig — auch an der Uni und in den Schulen. Sie bergen ohne Frage vielfältige Chancen für Wissenschaft und Bildung: Unliebsame ‚Fleißaufgaben‘ können durch sie erledigt werden, sie können unterstützen, wenn nötige Kenntnisse oder Fähigkeiten fehlen, sogar die Einbindung von auf individuelle Lernbedürfnisse zugeschnittenen KI-Tutor_innen ist längst realistisch geworden. Aber welche Gefahren gehen eigentlich mit der Nutzung von KI-Tools in Wissenschaft und Bildung einher? Wie kann es etwa gelingen, die Potentiale von KI in diesen Bereichen zu nutzen, ohne sich davon abhängig zu machen — etwa, indem man selbst relevante Fähigkeiten gar nicht mehr erlernt, oder sich an Angebote großer Tech-Konzerne bindet? Im Seminar werden wir diese und weitere Fragen anhand von aktuellen Forschungsbeiträgen diskutieren.

Dr. Claus Baumann
Sozialphilosophische Grundbegriffe

donnerstags, 09:45-11:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.52

Erste Sitzung: 17.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Dieser Kurs führt in wichtige Begriffe und Problemstellungen der Sozialphilosophie ein. Anhand der Lektüre einiger klassischer Textauszüge von Philosoph:innen (u.a. K. Marx, J. Pieper, F. Tönnies, H. Arendt, M. Weber, M. Foucault, I. M. Young) werden die Begriffe Arbeit, Entfremdung, Muße, Gemeinschaft, Gesellschaft, Urbanität, Provinzialität, Macht, Herrschaft, Gewalt, Unterdrückung und Emanzipation näher beleuchtet (Ergänzungen und Änderungen sind möglich).

David Baumeister, PhD
Rassismus und Philosophie

dienstags, 11:30-13:00

Keplerstraße 11, M 11.91

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

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Das Seminar untersucht die Beziehung zwischen Rassismus und Philosophie und Philosophie und Rassismus. Seine These, die im Laufe des Semesters entwickelt und belegt wird, ist, dass die Philosophie in ihrer Geschichte und heute ein zweischneidiges Verhältnis zum Rassismus hat.

 

Facette eins: Die Philosophie war in der Vergangenheit und dient in einigen Fällen auch heute noch als ein mächtiges Instrument für den Rassismus. Zentrale Entwicklungen bei der Herausbildung dessen, was wir konzeptuellen Rassismus nennen werden, spielen sich seit etwa dem sechzehnten Jahrhundert im Denken und Schreiben (hauptsächlich westlicher) Philosoph*innen ab, während unzählige professionelle „Philosoph*innen“ im Laufe der Jahrhunderte (insbesondere Philosophieprofessor*innen an europäischen und amerikanischen Universitäten) von den materiellen und ideologischen Unterscheidungen dessen, was wir als institutionellen Rassismus bezeichnen werden, profitiert und zu ihnen beigetragen haben.

 

Facette zwei: Die Philosophie war in der Vergangenheit und dient in einigen Fällen auch heute noch als ein ebenso mächtiges Instrument für den Widerstand gegen Rassismus. Von den frühesten Tagen des konzeptuellen und institutionellen Rassismus an (verursacht durch die europäische Begegnung mit Amerika und den Aufstieg transatlantischer, auf Sklavenhandel basierenden Volkswirtschaften) und insbesondere ab der Nachkriegszeit und postkolonialen Ära haben Philosoph*innen aus aller Welt auf ihre eigene Weise zur Diagnose und Demontage des Rassismus in all seinen Formen beigetragen.

 

Dieser Dualität der Beziehung zwischen Rassismus und Philosophie versucht das Seminar gerecht zu werden, durch eine inklusive und multiperspektivische Untersuchung historischer Texte und Figuren, die vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und intellektuellen Geschichte gelesen werden. Zu den behandelten Figuren gehören: de Sepúlveda, de las Casas, Bernier, Leibniz, Linnaeus, Amo, Hume, Kant, Jefferson, Herder, Hegel, Blumenbach, Douglas, Truth, Darwin, Du Bois, Voegelin, Arendt, Fanon, King, Lorde, hooks, Jahoda, Mills, Appiah, Zack, Wynter, Bernasconi, Buck-Morss, Mbembe, Lu-Adler und Dhawan. Gelesen werden Texte in sowohl englischer als auch deutscher Sprache, Diskussionen finden in deutscher Sprache statt.

Dr. Hauke Behrendt
50 Jahre Robert Nozicks „Anarchy, State, and Utopia“

mittwochs, 11:30-13:00

Keplerstraße 11, M 11.62

Erste Sitzung: 16.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

In diesem Seminar feiern wir das 50-jährige Jubiläum von Robert Nozicks einflussreichem Werk „Anarchy, State, and Utopia“. Nozicks Buch hat seit seiner Veröffentlichung 1974 die politische Philosophie maßgeblich geprägt und kontroverse Debatten über Gerechtigkeit, staatliche Legitimität und individuelle Freiheit ausgelöst. Das Seminar bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Nozicks Argumenten und ihrer Relevanz für die heutigen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Wir untersuchen zentrale Themen wie die Rechtfertigung des Minimalstaates, der Eigentumsrechte und der Grundlagen einer Gerechtigkeitstheorie. Das Seminar richtet sich an alle, die sich für die Grundlagen politischer Philosophie und sozialer Gerechtigkeit interessieren. Durch gründliche Lektüre, Diskussionen und kritische Analysen sollen die Teilnehmenden ein Verständnis wichtiger Grundbegriffe und zentraler Argumente dieses modernen Klassikers entwickeln.

Apl. Prof. Dr. Renate Breuninger
Endlichkeit begreifen. Philosophische Texte der Moderne zum Tod

mittwochs, 15:45-17:15 Uhr

Keplerstraße 11, M 11.32

Erste Sitzung: 16.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

In jüngster Zeit wird mehr und mehr die Art und Weise, wie wir sterben möchten, aktive und passive Sterbehilfe, Lebensverlängerung und Apparatemedizin zum ethischen Problem. Ist damit auch schon das, was der Tod ist, ins Zentrum der Überlegung gerückt? Im Mittelpunkt des Seminars sollen die philosophischen Erörterungen der Todesproblematik stehen, wie sie in den Werken der großen Philosophen (wie Karl Jaspers, Jean-Paul Sartre, Martin Heidegger, Hannah Arendt, Vladimir Jankélévitsch, Jacques Derrida, Elias Canetti, Walter Schulz, Ernst Tugendhat, Thomas Nagel und Bernhard Williams) vorgestellt werden.

Dr. Simon Ewers
Darwalls „The Second-Person Standpoint“: Grundzüge einer relationalen Moraltheorie

montags, 14:00-15:30 Uhr

Keplerstraße 11, M 11.91

Erste Sitzung: 14.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Unter dem Stichwort “relationale Normativität” werden aktuell viele Debatten der praktischen Philosophie neu aufgerollt. Stephen Darwalls Monografie “The Second-Person Standpoint”, in welcher er den Grundgedanken einer relationalen Moraltheorie systematisch entwickelt, hat wesentlich zum Erfolg dieses Ansatzes in den letzten Jahren beigetragen. Darwall zufolge haben moralische Pflichten grundlegend einen interpersonellen Charakter. Moralische Verpflichtungen leiten sich weder (entgegen einer kantianischen Pflichtenethik) direkt aus der praktischen Vernunft ab, noch (entgegen konsequentialischen Ansätzen) aus dem Wert der Folgen unseres Handelns.

 

Stattdessen gründen sie in der Eingebundenheit moralischer Akteure in die moralische Gemeinschaft. Aus dieser Eingebundenheit erwachsen als komplementäre moralischen Positionen wechselseitige Verantwortung und zweitpersonale Autorität, die das Einfordern gebotener Handlung ermöglicht. Da sowohl Verantwortung als auch zweitpersonale Autorität immer gegenüber einer anderen Person bestehen und den Charakter der Normativität moralischer Verpflichtungen prägen, ist die Moral selbst ihrer Natur nach relational bzw. interpersonal. Damit legt Darwall eine Alternative zu sowohl pflichtenethischen als auch konsequentialistischen Positionen vor. Im Seminar soll die Position Darwalls anhand der Lektüre zentraler Kapitel aus “The Second-Person Standpoint” und der Rekonstruktion von Leitbegriffen kritisch erarbeitet werden. Darüber hinaus wird ein Blick auf die Autoren (insbes. Fichte, Pufendorf, Kant, Strawson) geworfen, von denen Darwalls Position wesentlich beeinflusst ist.

 

Literatur:

Darwall, Stephen L.: The Second-Person Standpoint. Morality, Respect, and Accountability, Harvard University Press, Cambridge/London, 2006.

Patrick Frey, MA
Willensfreiheit

freitags, 09:45-11:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.73

Erste Sitzung: 18.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

In diesem Seminar werden wir uns mit der Debatte um die Willensfreiheit beschäftigen – einem zentralen Thema der Philosophie, das sich mit der Frage auseinandersetzt, ob und inwiefern unser Handeln wirklich frei ist und was man darunter überhaupt verstehen kann. Ziel ist es, ein Verständnis für die verschiedenen Positionen und Argumente zu entwickeln, um so die Zusammenhänge zwischen Freiheit, Determinismus, Indeterminismus und Verantwortung besser zu verstehen.

Wir werden sowohl klassische als auch zeitgenössische Texte lesen und analysieren. Für das Seminar sind keine Vorkenntnisse erforderlich, jedoch ist die Bereitschaft, englische Texte zu lesen, unabdingbar.

Dirk Lenz, MA
„die Dichter lügen zuviel.“ – Philosophie und Literatur

donnerstags, 15:45-17:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.22

Erste Sitzung: 17.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Das Verhältnis von Philosophie und (in unserem Fall belletristischer) Literatur kann in vielen Dimensionen untersucht werden. Analysiert werden können zum Beispiel:

 

• Philosoph*innen, die etwas über Literaturschaffende/Dicher*innen bzw. Literatur schreiben (angefangen bei Platon und Aristoteles bis hin zu zeitgenössischen Vertreter*innen)

• Literaturschaffende, die sich aus ihrer Perspektive mit Philosoph*innen und/oder Philosophien auseinandersetzen (man denke hier beispielsweise an die Nietzsche-Rezeption von Stefan Zweig und Thomas Mann)

• Schriftsteller*innen, die in ihren Fiktionen philosophische Theorien beschreiben, kommentieren, entwickeln (Samuel Becketts Endspiel kommt in den Sinn)

 

Während man mit jedem dieser Themen ein eigenes Seminar füllen könnte, wollen wir uns in diesem Kurs tatsächlich einen Überblick über alle diese Perspektiven schaffen. Dieser kann dann zwangsläufig nicht sehr weit in die Tiefe gehen; als Studierende haben Sie am Ende des Semesters aber idealerweise das Handwerkszeug und die begriffliche Sicherheit alle gefundenen Spuren eigenständig weiterzuverfolgen.

Für das Seminar wird kein Vorwissen vorausgesetzt. Bei einem Kurs mit dem Titel Philosophie und Literatur dürfen Sie allerdings davon ausgehen, dass ein durchaus großes Lektürepensum auf Sie zukommen wird, welches dann über das Semester verteilt in Textkenntnistests auch abgeprüft wird.

Prof. Dr. Jörg Löschke
John Stuart Mill: Der Utilitarismus

dienstags, 15:45-17:15 Uhr

Keplerstraße 11, M 11.32

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

John Stuart Mills Utilitarianism zählt zu den absoluten Klassikern der Moralphilosophie und gilt als Gründungsdokument des Utilitarismus, der einflussreichsten Variante der konsequentialistischen Theoriefamilie. Mill nimmt in diesem Buch Ideen von Jeremy Bentham auf und entwickelt sie auf eine faszinierende und wirkmächtige Weise weiter. Dabei führt er Ideen und Konzepte ein, die die konsequentialistische Theoriebildung bis heute prägen: Er unterscheidet zwischen einem qualitativen und einem quantitativen Hedonismus, liefert die Grundlage für die Unterscheidung zwischen Akt- und Regelkonsequentialismus, behandelt das Parteilichkeitsproblem und konzipiert moralische Pflichten auf eine Weise, die in der zeitgenössischen Moralphilosophie wieder aufgegriffen wurde.

Im Seminar werden wir den gesamten Text in deutscher Übersetzung lesen und diskutieren und dabei auch die Einflüsse Mills auf die Moralphilosophie der Gegenwart nahvollziehen.

Prof. Dr. Jörg Löschke
Theorien der Liebe 

donnerstags, 11:30-13:00 Uhr

Keplerstraße 11, M 11.91

Erste Sitzung: 17.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Die (romantische) Liebe gilt in Literatur und Popkultur als Mysterium, gehört gleichzeitig aber auch zu den Dingen, die einem menschlichen Leben Sinn und Bedeutung verleihen können: auch wenn ein gelingendes Leben ohne romantische Liebe möglich ist, streben nach wie vor viele Menschen eine romantische Partnerschaft an. Wenig überraschend ist die Liebe somit auch ein wichtiges Thema der Philosophie. In diesem Seminar lesen und diskutieren wir wichtige Texte der zeitgenössischen Literatur und behandeln dabei u.a. folgende Fragen: Was ist Liebe – eine passive Einstellung oder Disposition, oder eine aktive Sorge bzw. ein aktives commitment? Worauf richtet sich Liebe? Sind Unbedingtheit und Exklusivität konstitutive Aspekte von Liebe, oder sind sie eher hinderlich? Welchen Beitrag kann Liebe zum guten oder gelingenden Leben leisten? Gegen Ende werden wir auch einen Ausblick auf die Zukunft der Liebe anstellen und diskutieren Phänomene wie love pills oder Polyamorie.

Dr. Ulrike Ramming
Simone de Beauvoir im Kontext des französischen Existenzialismus  

dienstags, 09:45-11:15 Uhr

Keplerstraße 11, M 11.91

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

In der philosophischen Diskussion war lange Zeit strittig, ob und inwiefern der französische Existenzialismus mit seiner starken Betonung der menschlichen Freiheit eine konsistente ethische Position begründen kann. Von Sartre ist ein unvollendetes Manuskript aus dem Nachlass bekannt; dagegen legte Simone de Beauvoir mit Für eine Moral der Doppelsinnigkeit einen ausgearbeiteten Entwurf zu einer existenzialistischen Ethik vor. Die Eigenständigkeit von Beauvoirs Ansatz wird daran ersichtlich, dass sie nicht allein die Dimension des Individuums und seiner Freiheit behandelt, sondern aus der Freiheit der Einzelnen die intersubjektive Dimension eines solidarischen Miteinanders entwickelt. Der 1944 veröffentlichte Essay Pyrrhus und Cineas sowie die 1947 publizierte Abhandlung Für eine Moral der Doppelsinnigkeit legen damit die philosophischen Grundlagen für Beauvoirs umfangreiche Analysen, wie sie 1949 mit Das andere Geschlecht vorgelegt wurden.

 

Im Seminar sollen zunächst die Grundlagen der französischen Existenzphilosophie, wie sie u.a. von Jean-Paul Sartre formuliert wurden, erarbeitet werden. Im zweiten Schritt werden dann de Beauvoirs moralphilosophische Schriften diskutiert, um von ihnen aus sowohl die philosophischen Aspekte von Das andere Geschlecht zu erschließen als auch an kleineren materialen Studien ihre Position weiter zu verfolgen.

 

Literatur:

De Beauvoir, Simone: Soll man de Sade verbrennen? Drei Essays zur Moral des Existentialismus. Reinbek: Rowohlt 2006. (muss selbst angeschafft werden)

Dies.: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Reinbek: Rowohlt 2008 (muss selbst angeschafft werden)

Sartre, Jean-Paul: Ist der Existenzialismus ein Humanismus? In: Ders.: Gesammelte Werke. Philosophische Schriften I, Reinbek: Rowohlt 1994, S. 117-156 (wird auf ILIAS bereitgestellt).

 

Weitere Texte werden auf ILIAS bereitgestellt.

Dr. Ulrike Ramming
Max Horkheimer und Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung  

montags, 11:30-13:00 Uhr

Seidenstraße 36, M 36.31

Erste Sitzung: 14.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Die von Horkheimer und Adorno verfassten Essays, die 1944 im kleinen Kreis des Instituts für Sozialforschung unter dem Titel Dialektik der Aufklärung veröffentlicht wurden, gelten als ein, wenngleich höchst umstrittenes, Schlüsselwerk der Kritischen Theorie. Unter dem Eindruck von Holocaust und Stalinismus in Europa stellen sich die Autoren die Frage, inwiefern kritisches Denken – im engeren Sinn verstehen sie darunter den Marxismus, dem sie sich selbst verpflichtet fühlen, im weiteren Sinn die philosophische Tradition der Aufklärung, wie sie seit der griechischen Antike entwickelt wurde – selbst nicht unschuldig an den Entwicklungen ist, deren zeithistorische Zeugen sie wurden. Als totalisierende Vernunftkritik (Habermas) problematisiert, als radikalisierte Kulturkritik missverstanden, entwickeln die Autoren höchst differenzierte Strategien immanenter Kritik, die sich den Leser*innen nicht einfach erschließen. Ziel des Seminars ist, durch gründliche Lektüre sich die zentralen Positionen des Werks zu Aufklärung und Kritik der Aufklärung, zur Entwicklung moderner Subjektivität sowie zum Antisemitismus zu erarbeiten.

 

Literatur:
Horkheimer, Max/Adorno, Theodor W.: Dialektik der Aufklärung, in: Horkheimer, Max: Gesammelte Schriften, Band 5, Frankfurt/M.: Fischer, mehrere Auflagen (bitte diese Ausgabe anschaffen

Dr. Ulrike Ramming
Virtueller Realismus, virtueller Digitalismus   

montags, 15:45-17:15 Uhr

Seidenstraße 36, M 36.31

Erste Sitzung: 14.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Mit der von ihm entwickelten Position eines virtuellen Realismus vertritt David Chalmers die These, dass virtuelle Objekte digitale Objekte und insofern als Datenstrukturen in Computersystemen zu verstehen sind. Damit grenzt er sich gegen Simulationshypothesen sowie einen Fiktionalismus in Hinblick auf virtuelle Entitäten ab. Realität spricht er diesen Entitäten zu, weil sie fünf Kriterien erfüllen, die Chalmers zufolge zentral für einen stabilen Realismus sind: Existenz, kausale Kraft, Geistunabhängigkeit, Nicht-Illusion sowie Echtheit. Im Zentrum der gemeinsamen Seminararbeit soll die Frage stehen nach dem Verständnis von Realität, das Chalmers in seine Überlegungen investiert. Hierzu sollen nicht nur Texte von ihm, sondern auch von anderen realistischen Positionen in Bezug auf virtuelle Entitäten gelesen werden. Hierzu zählen u.a. Andy Clark, Hubert Dreyfus, Philipp Frey.

 

Literatur:
Chalmers, David J.: Realität+. Virtuelle Welten und die Probleme der Philosophie. Berlin: Suhrkamp 2022.

Dr. Krystina Schaub
Lektürekurs: Positionen der Moralphilosophie von der Antike bis zur Gegenwart  

dienstags, 14:00-15:30 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.12

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Im Lektürekurs, der die Vorlesung «Positionen der Moralphilosophie von der Antike bis zur Gegenwart» begleitet, werden in systematischer Orientierung am Vorlesungsprogramm Auszüge aus klassischen Texte der Moralphilosophie gelesen, die exemplarisch die in der Vorlesung behandelten philosophischen Konzepte und Lehren zum Ausdruck bringen oder die Hauptpositionen der jeweils relevanten Autor*innen repräsentieren. Zu Wort kommen werden neben Platon, Aristoteles, Kant, Mill und Nietzsche auch zeitgenössiche Moralphilosoph*innen. Das Ziel des Kurses ist es, auf diese Weise die Inhalte der Vorlesung zu vertiefen sowie den methodischen Umgang mit philosophischen Texten unterschiedlicher Epochen einzuüben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Fragen zur Vorlesung und zum Skript zu besprechen. Eingleichzeitiger Besuch der Vorlesung ist empfohlen, jedoch nicht notwendig.

Dr. Krystina Schaub
Anerkennung als Begriff der Sozialphilosophie und Ethik  

donnerstags, 09:45-11:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.15

Erste Sitzung: 17.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Der Begriff der Anerkennung hat nicht nur eine große philosophische Tradition, die insbesondere auf den deutschen Idealismus zurückgeht, sondern ist auch aus der praktischen Philosophie der Gegenwart nicht wegzudenken, etwa als Schlüssel zur Schlichtung sozialer Konflikte und als Quelle emanzipatorischer Wirkungen auf Individuen. Darüber hinaus prägt der Anerkennungsdiskurs zunehmend verschiedene öffentliche Alltagsdiskurse: Ansprüche auf Anerkennung werden auf unterschiedlichen Ebenen sowohl von Individuen als auch von sozialen Gruppen erhoben und wiederum von anderen Individuen oder sozialen Gruppen gewährt, ignoriert oder mitunter auch heftig zurückgewiesen. Doch was genau geschieht in solchen sozialen Interaktionen? Was macht die kommunikative Dynamik aus, die für Anerkennungsprozesse typisch ist, und wovon hängt es ab, ob daraus Konsens oder Dissens zwischen den Kommunizierenden entsteht?

 

Um diese Fragen zu diskutieren, werden wir im Seminar anhand der Lektüre repräsentativer Texte der zeitgenössischen Anerkennungstheorie einen systematischen Begriff der Anerkennung erarbeiten und klären, woraus sich Anerkennungsbeziehungen genau zusammensetzen, welche Kriterien für ihre Relata gelten, welche Gründe für oder gegen konkrete Anerkennungsakte sprechen können, wann Anerkennungsansprüche gerechtfertigt oder problematisch sind und was aus sozialphilosophischer und ethischer Perspektive vom Erhalt und der Stiftung von Anerkennung abhängt.

Prof. Dr. Jakob Steinbrenner
Anerkennung als Begriff der Sozialphilosophie und Ethik  

dienstags, 15:45-17:15 Uhr

Seidenstraße 36, M 36.31

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Nach Auffassung einiger Philosophen ist die Wahrnehmung die wichtigste, wenn nicht die einzige, Form, zu Erkenntnis zu gelangen. Nach Auffassung anderer ist sie vor allen Dingen die Quelle von Sinnestäuschungen und nur sehr bedingt, wenn überhaupt, Quelle wahrer Erkenntnis. Im Seminar wollen wir historische Positionen zur Wahrnehmung kennenlernen und uns besonderer Problematiken der Wahrnehmung zuwenden. Hierzu zählen u.a. die unterschiedlichen Sinneskanäle, ihr Zusammenspiel, intersubjektive Vergleichbarkeit, Inhalt von Wahrnehmungen und sprachliche Beschreibungsmittel unserer Wahrnehmungen.

 

Zur Vorbereitung sind die Aufsätze „Wahrnehmung“ aus dem Historischen Wörterbuch der Philosophie und „The Problem of Perception“ aus der Stanford Encyclopedia of Philosophy zu lesen.

 

Voraussetzungen für den Erwerb eines Scheins ist das Bestehen von mindestens vier von fünf Kurzklausuren.

Dr. Marvin Tritschler
Hegels Philosophie des subjektiven Geistes 

mittwochs, 11:30-13:00 Uhr

Seidenstraße 36, M 36.31

Erste Sitzung: 16.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

In seiner Philosophie des subjektiven Geistes entwickelt Hegel eine ausführliche philosophische Analyse des inneren Zusammenhangs von Begriffen, die in Debatten um geistige Fähigkeiten bis heute eine wichtige Rolle spielen – von Gefühl, Gewohnheit und Leiblichkeit über Wahrnehmung und Selbstbewusstsein bis hin zu Sprache, Gedächtnis und Denken.

 

In diesem Seminar werden wir den hegelschen Text aus dem dritten Teil der Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Hinblick auf diese Grundbegriffe genau lesen und zentrale Fragen bezüglich des Verhältnisses von Geist, Natur und Selbsterkenntnis aufwerfen und diskutieren: Welche Rolle spielen, wenn überhaupt, natürliche Unterschiede zwischen den Menschen für die Entfaltung ihrer geistigen Fähigkeiten? Ist für unsere Vernunft der Bezug auf den eigenen Leib zentral? Was versteht Hegel unter Gewohnheit? Wie hängen Wahrnehmung und Selbstbewusstsein miteinander zusammen? Inwiefern kann die Philosophie des subjektiven Geistes als ein Projekt der Selbsterkenntnis verstanden werden?

 

Darüber hinaus werden wir berücksichtigen, in welchem historischen Kontext Hegels Ausführungen stehen und wie sie angesichts des Wandels in der Philosophie des Geistes bis heute einzuordnen sind.

 

Primärliteratur:
Hegel, G.W.F.: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften III. Werke in zwanzig Bänden.
Hrsg. von Eva Moldenhauer und Karl Marcus Michel. Band 10. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.

Jun.-Prof. Dr. David Wörner
Descartes: Meditationen über die Erste Philosophie  

dienstags, 15:45-17:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.12

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

René Descartes` Meditationen über die Erste Philosophie (Meditationes de prima philosophia) gelten als zentrales und besonders zugängliches Werk der Philosophie der frühen Neuzeit. In Ihnen stellt Descartes seine Methode des Zweifels vor, auf deren Grundlage er unter anderem einen Versuch zum Beweis der Existenz Gottes unternimmt sowie seine These entwickelt, Geist und Materie seien verschiedene Substanzen. In diesem Seminar werden wir die Meditationen gemeinsam lesen, kritisch erörtern und historisch kontextualisieren. Der Texte wird elektronisch zur Verfügung gestellt, er wird aber trotzdem zur Anschaffung empfohlen. Besonders empfehlenswert ist die von Andreas Schmidt bei Vandenhoeck & Ruprecht herausgegebene dreisprachige Ausgabe.

Dr. David Zapero
Sein und Sollen  

Blockveranstaltung
Konstituierende Sitzung: 29. November, 14.00-15.30 Uhr

Blocktermine: 17., 18., 19. und 20. Februar, jeweils 10-17 Uhr (Do. bis 13 Uhr)

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Menschen unterscheiden sich von vielen anderen Wesen u.a. dadurch, dass sie ein besonderes Reflexionsvermögen haben. Sie haben die Fähigkeit vom Unmittelbaren Abstand zu nehmen und dessen Ansprüche zu hinterfragen. Diese Fähigkeit kommt z.B. zum Vorschein, wenn mutmaßliche Wahrheiten infrage gestellt werden. Menschen sind in der Lage sich zu fragen, ob das, was wahr zu sein scheint, tatsächlich wahr ist. Sie können nach Gründen fragen, um eine mutmaßliche Wahrheit für wahr zu halten. Aber nicht nur in einem theoretischen Zusammenhang kommt das Reflexionsvermögen zum Tragen: auch in einem praktischen Zusammenhang kommt es zum Vorschein. Denn auch von unmittelbaren Wünschen und Drängen können wir Abstand nehmen und uns fragen, ob wir in der betreffenden Weise handeln sollen.

 

Doch wie verhalten sich diese zwei Vermögen zueinander? Lässt sich das eine Vermögen vom anderen trennen? Könnte es z.B. ein Wesen geben, das die Welt erkennen kann, aber nicht in der Lage ist, sich Gedanken zu machen über das, was sein soll? Oder gibt es einen inneren Zusammenhang – geht das Vermögen über das Seiende zu reflektieren mit dem Vermögen einher über das, was sein soll, zu reflektieren? Diesen Fragen werden wir nachgehen und dadurch das Verhältnis von Sein und Sollen näher bestimmen.

 

Ein Seminarplan mit dem zu lesenden Texkorpus wird in der Einführungssitzung am 29. November, ausgeteilt.

Kirsten Dickhaut
Der Garten Versailles in Scudérys Promenade de Versailles (und in KI-Modellen)

mittwochs, 09:45-11:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.25

Erste Sitzung: 23.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Wir lesen gemeinsam eine Gartenbeschreibung aus dem 17. Jh., Mlle de Scudérys Promenade Versailles, die uns vor Augen führt, wie Ludwig XIV. den ersten Versailler Garten inszenierte. Dazu wollen wir parallel mit KI-Bildern arbeiten, um zu sehen, wie wir uns diese historischen Gärten vorzustellen haben. Ziel ist es, das Verhältnis von Fakt und Fiktion in dieser historischen Beschreibung herauszufiltern und ein historisches Textverständnis von den Beschreibungen anhand moderner KI-Techniken zu entwickeln. Darüber hinaus wollen wir ein Verständnis der historischen Gartenanlage gewinnen, d.h. nachzuvollziehen, wie die Struktur des Gartens zugleich eine panegyrische Funktion übernimmt. Ob wir gemeinsam eine Exkursion nach Versailles zum Ende des WS organisieren, werden wir gemeinsam besprechen.

Prof. Dr. Jakob Steinbrenner, Prof. Dr. Jürgen Pafel
Linguistisch-philosophische Grenzgänge: Sprachphilosophische Theoreme

dienstags, 09:45-11:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.81

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

In diesem Seminar werden wir eine Reihe von klassischen Aufsätzen der angelsächsischen Philosophie des 20. Jahrhunderts behandeln, die sich im weiteren Sinne mit Referenz und Bedeutung befassen. Beginnen werden wir allerdings mit dem Gründervater der modernen Sprachphilosophie, mit Gottlob Frege.

Sebastian Bürkle, MA
Geschichte, Aufklärung, Hoffnung: Kant und Arendt

donnerstags, 11:30-13:00 Uhr

Seidenstraße 36, M 36.31

Erste Sitzung: 17.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Die philosophische Frage nach der Geschichte stellt sich für Kant im Ausgang von der Frage nach der Einheit von theoretischer und praktischer Vernunft und damit von der Frage nach der Wirklichkeit der Vernunft. Das „Zeitalter der Aufklärung“ wiederum ist für Kant dasjenige Zeitalter, in dem er lebt und von dem er hofft, dass es darauf führen wird, dass der Mensch „seiner Würde gemäß“ behandelt wird. Die philosophische Betrachtung der Geschichte erlaubt nach Kant also eine gewisse Hoffnung. Im Spezifischen sieht Kant in der französischen Revolution ein „Geschichtszeichen…, insofern diese „nicht allein“ auf das „Fortschreiten zum Besseren“ des „moralischen Charakter[s]… der Menschheit „hoffen“ lasse, sondern sie „selbst schon ein solches“ Fortschreiten sei.

 

Arendt hingegen hat – und dies, obwohl Kant vermutlich der von ihr am höchsten geschätzte Philosoph ist – die Rede vom ‚Fortschritt‘ in der Geschichte stets scharf von sich gewiesen. Passend dazu bildet der „Zivilisationsbruch“, den sie in den beiden totalen Herrschaftsformen des 20. Jahrhunderts erkennt, den entscheidenden Bezugspunkt ihrer Betrachtung der Geschichte. Die totale Herrschaft stellt nach Arendt dabei weder eine simple Folge der vorhergehenden Geschichte dar, noch sei sie begreifbar durch die Begrifflichkeit, in der die politische Tyrannei stets begriffen wurde. Dennoch ist ihr Bild des Menschen keineswegs fatalistisch: „Es ‚geschieht nicht Neues unter der Sonne‘, es sei denn, dass Menschen das Neue, das in die Welt kam, als sie geboren wurden, handelnd als einen neuen Anfang in das Spiel der Welt werfen.…

 

Im Seminar werden wir gemeinsam zu begreifen versuchen, wie sich Kants und Arendts Denken der Geschichte zueinander verhalten und welche methodologischen Herausforderungen sich stellen, soll Geschichte weder eine willkürliche Erzählung sein, noch als Folge von Ursachen und notwendigen Wirkungen begriffen werden, sondern auf eine spezifisch philosophische Weise verstanden werden. Lesen werden wir die folgende kürzeren Texte Kants: Was ist Aufklärung?; Streit der Fakultäten (Zweiter Abschnitt); Idee zu einer allgemeinen Geschichte der Menschheit in pragmatischer Absicht; sowie Mutmaßlicher Anfang der Menschheitsgeschichte. Sowie die folgenden Arendts: Ideologie und Terror; Sozialwissenschaftliche Methoden und die Erforschung der Konzentrationslager; Über den Zusammenhang von Denken und Moral; Arendts mit Eric Voegelin geführter Disput über den Totalitarismus; sowie Auszüge aus Arendts Vorlesung über Kants politische Philosophie.

Zur Hintergrundlektüre empfehle ich neben Hannah Arendts Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft: Victor Klemperers Tagebücher; Primo Levis Ist das ein Mensch?; Alexander Solschenizyn Der Archipel Gulag; und Anne Applebaums Iron Curtain.

Prof. Dr. Kerstin Thomas
Farbe und Materialität

dienstags, 17:30-19:00 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.02

Erste Sitzung: 22.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Die Malerei umfasst immer schon beide Aspekte künstlerischer Formen. Den des Materials und den der Sinngebung. In der klassischen Kunsttheorie hat das dazu geführt, dass die Kunst der Malerei darin gesehen wurde, den ersteren Aspekt gegenüber dem zweiten zu überwinden. Dabei wurde Farbe mit Sinnlichkeit, Stofflichkeit und Materialität gleichgesetzt, ihr geschickter Einsatz jedoch als Ausweis besonderen künstlerischen Könnens verstanden. In der Moderne wird eine solche Rangordnung zunehmend in Frage gestellt und die Materialität bewusst als künstlerisches Mittel eigenen Rangs eingesetzt. Die Vorlesung untersucht diese Zuwendung zu Farbe als Material. Sie knüpft damit an die Vorlesung des Sommersemesters an, in der die affektiven Strategien der Farbeverwendung in der Malerei im Vordergrund standen. Untersucht werden anhand ausgesuchter Beispiele aus der Malerei der Moderne Fragen nach der materiellen Beschaffenheit der Farbe und ihres Einsatzes in der Moderne, ausgehend von der Entwicklung neuer Farben, über den materialbetonten Einsatz hin zur Betonung ihres eigenen aktivierenden Potentials.

Prof. Dr. Kerstin Thomas
James Ensors groteskes Theatrum mundi: Maske und Theater

dienstags, 11:30-13:00 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.73

Erste Sitzung: 22.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

2024 wird in Belgien der 75. Todestag von James Ensor gefeiert. Dies ist Anlass, das eigenwillige Werk des in Ostende geborenen Künstlers, das quer zum Naturalismus, Impressionismus, Symbolismus und Expressionismus steht, zu ergründen. Ensors Gemälde, in denen häufig Masken, groteske Figuren und Skelette auftreten, sind zugleich voll farblichen und textilen Reichtums und bewegen sich zwischen Ausstattung, Karneval und Theater, Satire und Groteske, Selbstdarstellung und Albtraum. Im Seminar wollen wir Ensors reiches Werk und seine künstlerischen Strategien untersuchen. Schwerpunkte sind Natur und Fantastik, Zeigen und Verhüllen, Maskerade und Schminke. Dabei werden neben den berühmten Maskenbildern auch seine Selbstbildnisse, seine Bilder der Küste von Ostende, seine Stilleben und seine Experimente der Druckgraphik behandelt. Zudem soll seine Stellung innerhalb der Moderne betrachtet werden, indem wir Ensors Rolle in der französischen und belgischen Avantgarde und seine gesellschaftskritischen Schriften untersuchen. Schließlich wenden wir uns auch zeitgenössischen Positionen zu, die sich auf Ensors Werk beziehen.

Dr. Barbara Reisinger
Lorenza Böttner: Malen ohne Hände

dienstags, 15:45-17:15 Uhr

Keplerstraße 17, M 17.99

Erste Sitzung: 15.10.

Für Interessierte anderer Fachrichtungen zugänglich, soweit noch freie Kapazitäten vorhanden sind.

Anmeldung unter

Das Proseminar untersucht grundlegende Vorstellungen von Malerei, die sich auf die Hände der Künstler*in (Virtuosität, Handwerk, Deskilling) und das Geschlecht des Modells (Akt, männlicher Blick) stützen, im Verhältnis zum Werk der Künstlerin Lorenza Böttner (1959-1994), die als Ernst Lorenz Böttner in Chile geboren wurde und im Alter von acht Jahren bei einem Unfall beide Arme verlor. Als Böttner ihr Kunststudium in Kassel abschloss, reihte sie sich in eine Genealogie von Mund- und Fußmaler*innen ein. In einer Performance posierte sie als tanzende Venus von Milo, während ihr Werk ihren armlosen Körper in einer Vielfalt von Geschlechterrollen neu imaginierte. In vielen ihrer Gemälde sind Füße und Schuhe die Hauptthemen. Ihre Formate spiegeln die intimere Beziehung zum Bildträger beim Malen mit dem Pinsel im Mund ebenso wider wie die performative, tänzerische Bewegung der Fußmalerei. Der Kurs bietet eine exemplarische Einführung in die Rolle von Ablebodiedness und Behinderung in der Kunstgeschichte, in den geschlechtsspezifischen Begriff der Geste und der Malerhand sowie in die Rolle des Aktes in der Geschichte der Malerei. Vor diesem Hintergrund werden neue Zugänge zu Böttners Werken entwickelt, die sowohl in der figurativen Malerei der 1980er Jahre als auch in Bezug auf die Bedeutung der Hände in der Malerei angesiedelt sind.

VERANSTALTUNGEN AN DER MERZ AKADEMIE
Adresse: Teckstraße 58, 70190 Stuttgart

 

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