13. November, 18:00, Orchesterproberaum, Urbanstraße 25
In ihrem Vortrag „Das Paradox des Authentischen: ‚Richtige Unrichtigkeit‘ in der historischen Aufführungspraxis der Neuen Musik“ untersucht Viktoriia Vitrenko unterschiedliche Perspektiven auf zeitgenössische Musik im Licht historischer Aufführungstraditionen, exemplarisch dargestellt am Beispiel von Arnold Schönbergs „Pierrot Lunaire“. Dabei legt sie ihren Fokus auf die häufig widersprüchlichen Anforderungen an Authentizität und Interpretation und zieht Parallelen zu den sozialpolitischen Dimensionen der Kunst. Zusätzlich fließen ihre praktischen Erfahrungen aus der Arbeit bei der InterAKT-Initiative ein: Hier zeigt Viktoriia Vitrenko, wie Aufführungspraxis gesellschaftliche Strömungen widerspiegeln und prägen kann.
Viktoriia Vitrenko ist eine vielseitige ukrainische Sopranistin, Dirigentin und Künstlerische Leiterin. Ihr Debütalbum „Szenen“ (2019, AUDITE) mit Kammermusik von György Kurtág wurde mit dem Supersonic Pizzicato Award ausgezeichnet und erhielt Nominierungen für den Deutschen Schallplattenkritikpreis (PdSK-2019) und den International Contemporary Music Award 2020 (ICMA 2020). Als unabhängige Künstlerin war Viktoriia Vitrenko 2021 Artist-in-Residence an der „Cité internationale des arts“ in Paris, gefolgt von einem Aufenthalt an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart (2023/24). Sie ist Alumna des Projekts „InSzene Vokal“ des Deutschen Musikrates für zeitgenössische Musik und wurde 2023 mit dem Michiko Hirayama Preis der Scelsi Foundation in Italien ausgezeichnet. Sie ist auch Mitbegründerin und derzeitige Mitkuratorin der InterAKT-Initiative, einem unabhängigen Kollektiv interdisziplinärer Künstler in Stuttgart.
