22.11.2023: Elektronische und zeitgenössische Musik im globalen Süden und der Diaspora

In einer Ära, die von einem gesteigerten Bewusstsein für kulturelle Vielfalt geprägt ist, wird zunehmend erkannt, dass es notwendig ist, eurozentrische Vorurteile zu beseitigen, die historisch die Musikerziehung durchdrungen haben. Mit einem Fokus auf nicht-westliche musikalische Traditionen in den Bereichen elektroakustische und zeitgenössische klassische Genres zielt diese Präsentation darauf ab, die Herausforderungen und Chancen aufzuzeigen, die sich bei der Verfolgung eines inklusiven und kulturellem sensiblen Lehrplans ergeben.
Die Geschichte der zeitgenössischen klassischen und elektronischen Musik, wie sie an Universitäten und Kunstschulen gelehrt wird, ist offensichtlich voreingenommen und benötigt dringend ein umfassendes Update. Das Konzept der Dekolonisierung steht im Zentrum der vorgeschlagenen Lösungen.

Obwohl es Dokumentationen und Forschung zu diesen Themen gibt, ist es wichtig zu beachten, dass die Zugänglichkeit und Verfügbarkeit dieser Informationen variieren können und sich einige Studien, Websites und Geschichtsbücher oft auf sehr wenige Länder oder Regionen konzentrieren. Akademische Zeitschriften, Musik Publikationen und Universitäten Forschungszentren veröffentlichen oft Studien über nicht-westliche Musik, aber im Bereich der zeitgenössischen klassischen und elektronischen Musik bleibt dies ziemlich begrenzt.
Zusätzlich hat das Aufkommen digitaler Plattformen und Archive das Teilen von Aufnahmen und Informationen erleichtert. Für die aktuellsten und detailliertesten Informationen wird empfohlen, aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen, Musikzeitschriften und Online-Repositorien zu überprüfen und die Arbeit von Gelehrten, Institutionen und lokalen unabhängigen Forschern zu erkunden, die sich aktiv mit der Dokumentation und Erforschung nicht-westlicher elektronischer, elektroakustischer, experimenteller und zeitgenössischer klassischer Musik beschäftigen.

Aber für Nicht-Wissenschaftler sind diese Dokumente nicht immer zugänglich. Wie können wir die akademischen Kreise herausfordern, inklusiver zu sein und ihr Wissen breiter zu teilen?
Darüber hinaus wird die Präsentation die Integration kulturell relevanter Repertoires und die Förderung eines inklusiven Lern-Umfelds thematisieren. Das Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, die Vielfalt musikalischer Traditionen jenseits des westlichen Kanons zu erkunden und zu schätzen.

 

Zur Person

Cedrik Fermont ist ein belgisch/kongostämmiger Komponist, Musiker, Produzent, Autor und Labelbetreiber, der im Bereich Noise und elektronische und experimentelle Musik seit 1989 aktiv ist. Seine Kompositionen und Installationen bewegen sich zwischen Sound Art und elektroakustischer Musik, Noise und konventionellerer Tanzmusik.

Seinen Konzertreisen und Forschungen brachten ihn als Musiker und Vortragenden in mehr als 60 Länder in Europa, Asien, Afrika und Amerika. Er hat eine umfangreiche Datenbank mit asiatischer und amerikanischer experimenteller Musik aufgebaut (syrphe.com)

Portrait von Cedrik Fermont Photo Credit: Magda Bondos